Richard Rudolph WILHELM
11.10.1868 - 22.03.1918
Glasermeister und Lokalhistoriker in Bautzen
Richard Rudolph WILHELM
11.10.1868 - 22.03.1918
Glasermeister und Lokalhistoriker in Bautzen
Für eine Kurzbiografie des zu seiner Zeit stadtbekannten Kunstglasers und autodidaktischen Lokalhistorikers reicht das vorliegende Material noch nicht.
Deshalb an dieser Stelle vorläufig nur einige Quellenstücke.
Deshalb an dieser Stelle vorläufig nur einige Quellenstücke.
Richard wurde 1868 in der Wendischen Strasse 16 als Sohn des Glasermeisters Rudolph WILHELM geboren. Der Vater war damals 40 Jahre alt und hatte gerade sein über 100 Jahre altes Bürgerhaus zu einem Ladengeschäft mit neuen Werkstattgebäuden, die im Hof bis hin zur Hinteren Reichenstraße reichten, umbauen lassen.
Der weitgereiste und geschäftstüchtige Vater hatte das Grundstück von einer Verwandten erworben und damit neben seinem Bruder August, der das väterliche Geschäft auf der Reichenstraße weiterführte und seinem Onkel Ferdinand im Handtuchhaus am Hauptmarkt, eine dritte Glaserei namens WILHELM in Bautzen eröffnet.
Von den sieben Geschwistern war Richard neben dem älteren Bruder Karl, meinem Urgroßvater, der einzige Junge. Nachdem sich Karl in Kamenz als Kaufmannn selbstständig gemacht hatte, führte Richard das väterliche Geschäft in Bautzen weiter. Als zeichnerisch begabter und kunstsinniger Mensch verlegte er sich besonders auf die Kunstglaserei. In seiner Freizeit, meist spät am Abend, widmete er sich der Sammlung und Erforschung heimatbezogener Geschichtsquellen.
Der weitgereiste und geschäftstüchtige Vater hatte das Grundstück von einer Verwandten erworben und damit neben seinem Bruder August, der das väterliche Geschäft auf der Reichenstraße weiterführte und seinem Onkel Ferdinand im Handtuchhaus am Hauptmarkt, eine dritte Glaserei namens WILHELM in Bautzen eröffnet.
Von den sieben Geschwistern war Richard neben dem älteren Bruder Karl, meinem Urgroßvater, der einzige Junge. Nachdem sich Karl in Kamenz als Kaufmannn selbstständig gemacht hatte, führte Richard das väterliche Geschäft in Bautzen weiter. Als zeichnerisch begabter und kunstsinniger Mensch verlegte er sich besonders auf die Kunstglaserei. In seiner Freizeit, meist spät am Abend, widmete er sich der Sammlung und Erforschung heimatbezogener Geschichtsquellen.
Aus der jugendlichen Arbeit von Richard Wilhelm 1882-83:
Links der Einbanddeckel mit Illustration, in der Mitte die Seite 8, rechts die Seite 94.
Links der Einbanddeckel mit Illustration, in der Mitte die Seite 8, rechts die Seite 94.
Im Jahr 1918 erschien folgender Nachruf der Gesellschaft für Anthropologie, Urgeschichte und Geschichte der Oberlausitz:
“Zwar ist schon an dieser Stelle der Verdienste des leider so früh verstorbenen Herrn Glasermeisters Richard Wilhelm in ehrender Weise gedacht worden, doch möge es gestattet sein, noch des näheren darauf hinzuweisen, welch großen Verlust alle Freunde der Bautzener Geschichtsforschung durch den Tod des Herrn Richard Wilhelm erlitten haben.
Von Jugend auf dem eifrigen Studium der Geschichte seiner Vaterstadt zugewandt, hat der verewigte sich in aller Stille ein so umfassendes Wissen auf diesem Gebiete erworben, dass er von uns allen als der beste Kenner der Heimatgeschichte geschätzt wurde.
Obgleich er nur die hiesige Bürgerschule und einige Jahre die Realschule besucht hatte, erwarb er sich doch ein so gediegenes Wissen auf seinem Gebiete, dass selbst namhafte Gelehrte oft von weither bei ihm auf ortskundliche Fragen, besonders auf dem Gebiete der Familienforschung, der Wappen- und Siegelkunde, sich Auskunft erbaten und erhielten.
Mit Bienenfleiß sammelte er sein Leben lang alle erreichbaren Erzeugnisse der geschichtlichen Heimatliteratur, ordnete Tausende von Ausschnitten sorgfältig und übersichtlich in Mappen und schuf sich außerdem eine höchst wertvolle Heimatbücherei.
Durch Vorträge im Geschichtsverein sowie durch Veröffentlichungen in den Geschichtsblättern und den Tageszeitungen suchte Herr Richard Wilhelm die Wertschätzung der Stadt Bautzen auch bei anderen zu fördern. Von seinen Arbeiten seien nur einige genannt: Bautzens alte Bürgerhäuser, Bautzener Hausmarken, Bautzens Glocken, Luthers und Melanchthons Beziehungen zur Oberlausitz, besonders zu Bautzen, u.v.m.
In letzter Zeit bemühte er sich besonders, alle auf Bautzen bezüglichen Aufzeichnungen, Bildwerke und Drucksachen in ein Gesamtverzeichnis einzuordnen, das fortzuführen der Geschichtsverein sich angelegen sein lässt.
Seine übergroße Bescheidenheit und Zurückhaltung waren der Grund, weshalb er nur ganz selten mit seinem gediegenen Wissen vor die Öffentlichkeit trat und bei seinen wissenschaftlichen Aufsätzen oft seinen Namen nicht nannte.
ROESGER, HEINO und Richard WILHELM - im Leben enge Freunde - waren die drei anerkannten Autoritäten unserer Tage auf dem Gebiete der Heimatgeschichte, und zwar jeder auf seinem Sondergebiete."
Von Jugend auf dem eifrigen Studium der Geschichte seiner Vaterstadt zugewandt, hat der verewigte sich in aller Stille ein so umfassendes Wissen auf diesem Gebiete erworben, dass er von uns allen als der beste Kenner der Heimatgeschichte geschätzt wurde.
Obgleich er nur die hiesige Bürgerschule und einige Jahre die Realschule besucht hatte, erwarb er sich doch ein so gediegenes Wissen auf seinem Gebiete, dass selbst namhafte Gelehrte oft von weither bei ihm auf ortskundliche Fragen, besonders auf dem Gebiete der Familienforschung, der Wappen- und Siegelkunde, sich Auskunft erbaten und erhielten.
Mit Bienenfleiß sammelte er sein Leben lang alle erreichbaren Erzeugnisse der geschichtlichen Heimatliteratur, ordnete Tausende von Ausschnitten sorgfältig und übersichtlich in Mappen und schuf sich außerdem eine höchst wertvolle Heimatbücherei.
Durch Vorträge im Geschichtsverein sowie durch Veröffentlichungen in den Geschichtsblättern und den Tageszeitungen suchte Herr Richard Wilhelm die Wertschätzung der Stadt Bautzen auch bei anderen zu fördern. Von seinen Arbeiten seien nur einige genannt: Bautzens alte Bürgerhäuser, Bautzener Hausmarken, Bautzens Glocken, Luthers und Melanchthons Beziehungen zur Oberlausitz, besonders zu Bautzen, u.v.m.
In letzter Zeit bemühte er sich besonders, alle auf Bautzen bezüglichen Aufzeichnungen, Bildwerke und Drucksachen in ein Gesamtverzeichnis einzuordnen, das fortzuführen der Geschichtsverein sich angelegen sein lässt.
Seine übergroße Bescheidenheit und Zurückhaltung waren der Grund, weshalb er nur ganz selten mit seinem gediegenen Wissen vor die Öffentlichkeit trat und bei seinen wissenschaftlichen Aufsätzen oft seinen Namen nicht nannte.
ROESGER, HEINO und Richard WILHELM - im Leben enge Freunde - waren die drei anerkannten Autoritäten unserer Tage auf dem Gebiete der Heimatgeschichte, und zwar jeder auf seinem Sondergebiete."
In einem anderen Nachruf heißt es:
“Als Armenbezirksvorsteher und Mitglied des Kirchenvorstandes zu St. Petri leistete er im Interesse der Allgemeinheit wertvolle Dienste.”
Im Nachlass von Richard Wilhelm befindet sich ein interessantes Büchlein.
Es zeigt, dass dem jungen Richard bereits früh der Anstoß zu seiner leidenschaftlichen Beschäftigung mit der Heimatkunde und der Geschichte seiner Vaterstadt zuteil geworden sein muss, vielleicht ausgehend vom Erbe des mütterlichen Urgroßvaters Andreas Rachlitz (1761-1833), der Budissiner "Rathsausreuther" war, oder angeregt vom Großvater Gottlieb Rachlitz (1778-1860), dem Schützenkönig von 1830. Richard verweist mehrfach auf eine "alte Chronik" von Andreas Rachlitz. Kennt diese noch jemand? Auch seines Vaters Onkel Ferdinand im Bautzener Handtuchhaus hatte sich schon für die Stadtgeschichte interessiert. (siehe auch Biografie Ferdinand Wilhelm)
Im Alter von reichlich 13 Jahren begann Richard Wilhelm im August 1882 für sich eine Chronik der Stadt Bautzen auf 123 Seiten in ein Büchlein zu schreiben. Sicher eine typische Jugendübung, wie sie von vielen Altersgenossen gemacht wird und die manchmal den Keim für spätere Interessen und Ziele legt. Er zeichnete in sein Büchlein zahlreiche farbige Illustrationen und Federzeichnungen im Stile alter Manuskripte. Anfangs in wohlgeordnetem Layout, später vermehrt als Textaufschreibung. Die inhaltlichen Quellen bilden wohl Exzerpte aus den zuvor erschienenen Stadtchroniken von BOEHLAND, WILKE und PREUSKER, sowie obengenannter unbekannter Chronik des Andreas R., wie er jeweils ausweist. Das hauptsächlich innerhalb eines Jahres gefertigte Büchlein benutzte Richard Wilhelm wohl noch bis in Erwachsenenalter als persönliches Kompendium. Das zeigen Ergänzungen und eingeklebte Nachträge - teils in winziger Lupenschrift. Sie reichen etwa bis in das Jahr 1890. Nachfolgend werden drei Seitenansichten gezeigt:
Es zeigt, dass dem jungen Richard bereits früh der Anstoß zu seiner leidenschaftlichen Beschäftigung mit der Heimatkunde und der Geschichte seiner Vaterstadt zuteil geworden sein muss, vielleicht ausgehend vom Erbe des mütterlichen Urgroßvaters Andreas Rachlitz (1761-1833), der Budissiner "Rathsausreuther" war, oder angeregt vom Großvater Gottlieb Rachlitz (1778-1860), dem Schützenkönig von 1830. Richard verweist mehrfach auf eine "alte Chronik" von Andreas Rachlitz. Kennt diese noch jemand? Auch seines Vaters Onkel Ferdinand im Bautzener Handtuchhaus hatte sich schon für die Stadtgeschichte interessiert. (siehe auch Biografie Ferdinand Wilhelm)
Im Alter von reichlich 13 Jahren begann Richard Wilhelm im August 1882 für sich eine Chronik der Stadt Bautzen auf 123 Seiten in ein Büchlein zu schreiben. Sicher eine typische Jugendübung, wie sie von vielen Altersgenossen gemacht wird und die manchmal den Keim für spätere Interessen und Ziele legt. Er zeichnete in sein Büchlein zahlreiche farbige Illustrationen und Federzeichnungen im Stile alter Manuskripte. Anfangs in wohlgeordnetem Layout, später vermehrt als Textaufschreibung. Die inhaltlichen Quellen bilden wohl Exzerpte aus den zuvor erschienenen Stadtchroniken von BOEHLAND, WILKE und PREUSKER, sowie obengenannter unbekannter Chronik des Andreas R., wie er jeweils ausweist. Das hauptsächlich innerhalb eines Jahres gefertigte Büchlein benutzte Richard Wilhelm wohl noch bis in Erwachsenenalter als persönliches Kompendium. Das zeigen Ergänzungen und eingeklebte Nachträge - teils in winziger Lupenschrift. Sie reichen etwa bis in das Jahr 1890. Nachfolgend werden drei Seitenansichten gezeigt:
Aus der Jugend Richards um 1875 berichtet Felix Wilhelm:
“Gute Freundschaft hielten meine Eltern stets mit der Familie des Glasermeisters Rudolf Wilhelm auf der Wendischen Strasse, eines Vetters meines Vaters. Dessen Kinder waren uns fast gleichaltrig. Richard, der nach dem Tode seines Vaters die Glaserei ab 1890 fortführte, war ein Künstler in seinem Fache und als eifriger Familien- und Heimatgeschichtsforscher anerkannt und hochgeschätzt. Seine umfassende Bücherei vererbte er dem Stadtarchiv. Er starb unvermählt im Jahre 1918. Fast an jedem Sonntagnachmittag unternahmen unsere Familien einen gemeinsamen Spaziergang entweder nach Kleinwelka ins Brüderhaus, nach Oberkaina oder in die alte Nadelwitzer Schenke. (Damals außerhalb der Stadt gelegen, nach 1990 abgerissen, jetzt ist an dieser Stelle ein neues Wohnhaus entstanden. /W.W.) Die Väter schoben dann oft mit anderen Bürgern Kegel, die wir älteren Jungen immer wieder aufsetzten, was uns große Freude war. Die jüngeren Geschwister tollten umher und vergnügten sich auf ihre Art in der schönen Ländlichkeit. Die Mütter aber vertieften sich in trauliche Gespräche, auch nach den Nachbartischen hinüber. Eine Familienkanne Kaffee, ein Teller dicker Kuchen und Braunbier bildete unsere Labsal. Kaufte der Vater eine "Stange" Zuckerbier, so wurde diese mit einem langen, hölzernen Löffel umgerührt. "Stange" nannte man hohe, henkellose Gläser, die eine "Kanne", ungefähr einen Liter, fassten.”
“Gute Freundschaft hielten meine Eltern stets mit der Familie des Glasermeisters Rudolf Wilhelm auf der Wendischen Strasse, eines Vetters meines Vaters. Dessen Kinder waren uns fast gleichaltrig. Richard, der nach dem Tode seines Vaters die Glaserei ab 1890 fortführte, war ein Künstler in seinem Fache und als eifriger Familien- und Heimatgeschichtsforscher anerkannt und hochgeschätzt. Seine umfassende Bücherei vererbte er dem Stadtarchiv. Er starb unvermählt im Jahre 1918. Fast an jedem Sonntagnachmittag unternahmen unsere Familien einen gemeinsamen Spaziergang entweder nach Kleinwelka ins Brüderhaus, nach Oberkaina oder in die alte Nadelwitzer Schenke. (Damals außerhalb der Stadt gelegen, nach 1990 abgerissen, jetzt ist an dieser Stelle ein neues Wohnhaus entstanden. /W.W.) Die Väter schoben dann oft mit anderen Bürgern Kegel, die wir älteren Jungen immer wieder aufsetzten, was uns große Freude war. Die jüngeren Geschwister tollten umher und vergnügten sich auf ihre Art in der schönen Ländlichkeit. Die Mütter aber vertieften sich in trauliche Gespräche, auch nach den Nachbartischen hinüber. Eine Familienkanne Kaffee, ein Teller dicker Kuchen und Braunbier bildete unsere Labsal. Kaufte der Vater eine "Stange" Zuckerbier, so wurde diese mit einem langen, hölzernen Löffel umgerührt. "Stange" nannte man hohe, henkellose Gläser, die eine "Kanne", ungefähr einen Liter, fassten.”
Der Nachlass
Vor seinem Tode 1918 bestimmte Richard Wilhelm, dass seine heimatkundliche Materialsammlung und Bibliothek der Stadt Bautzen zugeeignet werden soll als "Richard-Wilhelm-Stiftung".
Die Stiftung existiert nicht mehr. Sie ging nach 1945 wegen der Geldentwertung und den gesellschaftlichen Umwälzungen in einer staatlich angeordneten Sammelstiftung, zusammen mit vielen anderen Kleinstiftungen, auf. Nur ein Stempel in manchen Büchern erinnert noch daran. Siehe Abbildung.
Das Stadtarchiv Bautzen beherbergt die Materialien wohl bis heute, wobei sie im August 1970 nochmals eine Vermehrung erfuhren, als mein Vater Reinhard Wilhelm einen weiteren Nachlassteil aus dem familiären Besitz übergab. Ein Beleg weist 40 Geschichtshefte und 33 Bücher (damals Lagernummern 806 bis 839) sowie Artikel, Ausschnitte und Handschriftliches vom Nachlass von Felix und Hermann Wilhelm aus.
Vor seinem Tode 1918 bestimmte Richard Wilhelm, dass seine heimatkundliche Materialsammlung und Bibliothek der Stadt Bautzen zugeeignet werden soll als "Richard-Wilhelm-Stiftung".
Die Stiftung existiert nicht mehr. Sie ging nach 1945 wegen der Geldentwertung und den gesellschaftlichen Umwälzungen in einer staatlich angeordneten Sammelstiftung, zusammen mit vielen anderen Kleinstiftungen, auf. Nur ein Stempel in manchen Büchern erinnert noch daran. Siehe Abbildung.
Das Stadtarchiv Bautzen beherbergt die Materialien wohl bis heute, wobei sie im August 1970 nochmals eine Vermehrung erfuhren, als mein Vater Reinhard Wilhelm einen weiteren Nachlassteil aus dem familiären Besitz übergab. Ein Beleg weist 40 Geschichtshefte und 33 Bücher (damals Lagernummern 806 bis 839) sowie Artikel, Ausschnitte und Handschriftliches vom Nachlass von Felix und Hermann Wilhelm aus.
Richard Rudolph WILHELM
11.10.1868 - 22.03.1918
Glasermeister und Lokalhistoriker in Bautzen
11.10.1868 - 22.03.1918
Glasermeister und Lokalhistoriker in Bautzen
Zu welcher Anerkennung es Richard Wilhelm mit seinen nebenberuflichen Forschungen brachte
- obwohl hauptsächlich "im stillen Kämmerchen" und in Archiven betrieben - zeigt ein Empfehlungs-
schreiben des Oberbürgermeisters Dr. Kaeubler vom 14. März 1910.
Darin schlägt Dr. Kaeubler dem Stadtrat zu Bautzen vor, den Glasermeister Richard Wilhelm als den
einzig geeigneten Nachfolger für den verstorbenen Museumspfleger Roesger zu berufen.
Die städtischen Sammlungen hatten damals noch keinen hauptberuflichen Leiter. Der Museumspfleger
verwaltete sie im Ehrenamt. Allerdings lehnte Richard Wilhelm dies nach kurzer Überlegung aus
Verantwortung für sein Geschäft und als Alleinversorger eines großen Haushaltes ab.
Letztlich erkrankte und verstarb er dann wirklich schon acht Jahre später im Alter von 50 Jahren.
Zitiert aus der Empfehlung Dr. Kaeublers:
"Herr Wilhelm ist ein gründlicher Kenner der Bautzener Geschichte - natürlich zunächst nur der tatsächlichen - und wird als solcher von Dr. von Bötticher, Dr. Rauda und dem Bautzener Geschichtsvereine geschätzt.
Herr Wilhelm ist an der Gurlitt-Rauda´schen Werke über die älteren Bau- und Kunstdenkmäler Bautzens geradezu ein stiller Mitarbeiter gewesen."
"Herr Wilhelm ist auch sonst über Altertümer unterrichtet, soweit ein Nichtgelehrter überhaupt es sein kann ..."
"Überdies ist er äußerst gewissenhaft, ein tüchtiger Geschäftsmann und lebt in guten Verhältnissen. Somit glaube ich wirklich, dass Herr Wilhelm in vieler Hinsicht der einzige ist, der das Zeug hätte, Roesgers Nachfolger zu werden ..."
- obwohl hauptsächlich "im stillen Kämmerchen" und in Archiven betrieben - zeigt ein Empfehlungs-
schreiben des Oberbürgermeisters Dr. Kaeubler vom 14. März 1910.
Darin schlägt Dr. Kaeubler dem Stadtrat zu Bautzen vor, den Glasermeister Richard Wilhelm als den
einzig geeigneten Nachfolger für den verstorbenen Museumspfleger Roesger zu berufen.
Die städtischen Sammlungen hatten damals noch keinen hauptberuflichen Leiter. Der Museumspfleger
verwaltete sie im Ehrenamt. Allerdings lehnte Richard Wilhelm dies nach kurzer Überlegung aus
Verantwortung für sein Geschäft und als Alleinversorger eines großen Haushaltes ab.
Letztlich erkrankte und verstarb er dann wirklich schon acht Jahre später im Alter von 50 Jahren.
Zitiert aus der Empfehlung Dr. Kaeublers:
"Herr Wilhelm ist ein gründlicher Kenner der Bautzener Geschichte - natürlich zunächst nur der tatsächlichen - und wird als solcher von Dr. von Bötticher, Dr. Rauda und dem Bautzener Geschichtsvereine geschätzt.
Herr Wilhelm ist an der Gurlitt-Rauda´schen Werke über die älteren Bau- und Kunstdenkmäler Bautzens geradezu ein stiller Mitarbeiter gewesen."
"Herr Wilhelm ist auch sonst über Altertümer unterrichtet, soweit ein Nichtgelehrter überhaupt es sein kann ..."
"Überdies ist er äußerst gewissenhaft, ein tüchtiger Geschäftsmann und lebt in guten Verhältnissen. Somit glaube ich wirklich, dass Herr Wilhelm in vieler Hinsicht der einzige ist, der das Zeug hätte, Roesgers Nachfolger zu werden ..."